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Modellprojekt 18/25

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15 Schulabschlüsse und sieben Beschäftigungen

Rahmatulla macht eine Ausbildung zum Tischler

„Modellprojekt 18/25“ war der Arbeitstitel für die gemeinsame Kooperation der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in NRW zur Integration junger Geflüchteter in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Der Kreis Herford gehört zu den Bezirken, in denen das Projekt im letzten Schuljahr erprobt wurde.

Die Agentur für Arbeit Herford, die Evangelische Jugendhilfe Schweicheln, das Friedrich-List-Berufskolleg und das Wilhelm-Normann-Berufskolleg haben das Projekt im Schuljahr 2016/2017 durchgeführt. Von den 36 Teilnehmern konnten 15 ihren Schulabschluss machen, sieben begannen bereits eine Ausbildung oder bekamen eine Arbeitsstelle.

Eine positive Bilanz, findet Heinrich Klöpper, Leiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Herford: „Junge geflüchtete Menschen kurzfristig in Ausbildung oder Arbeit zu bringen ist eine große Herausforderung, der wir und unsere Partner – aber auch die jungen Geflüchteten selbst – uns gestellt haben. Sieben von ihnen haben diesen Schritt geschafft – und 15 sind diesem Ziel mit dem Erhalt ihres Hauptschulabschlusses zumindest ein Stück näher gekommen. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.“

Ein Schuljahr lang haben die 36 Teilnehmer wöchentlich zwei Tage in einer der eigens eingerichteten Klassen des Friedrich-List-Berufskollegs und des Wilhelm-Normann-Berufskollegs verbracht. „Auch uns liegt die Integration dieser jungen Menschen sehr am Herzen. Deshalb war der Unterricht der Klasse und das Ziel des Hauptschulabschlusses sehr wichtig für uns, denn in der Arbeitswelt beginnt jeder Weg mit der schulischen Ausbildung“, so Maria Brenneiser vom Friedrich-List-Berufskolleg. „Wir haben uns bemüht, die jungen Menschen auf die Prüfung vorzubereiten, und freuen uns, dass es bei rund der Hälfte tatsächlich geklappt hat“, fügt Heinz Wehmeyer, Schulleiter des Wilhelm-Normann-Berufskollegs, hinzu.

Die drei weiteren Werktage der Woche besuchten die Projektteilnehmer im Rahmen der durch die Agentur für Arbeit geförderten Integrationsmaßnahme „Förderzentrum für Flüchtlinge“ die Werkstätten der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln. „Bei uns hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, erste praktische Erfahrungen in den Bereichen Lager und Logistik, Maurerhandwerk, Metall und Mechanik, Malerei und Lackiererei, Garten- und Landschaftsbau, Hauswirtschaft sowie Holzverarbeitung zu sammeln. Dabei kamen die erlernten Kenntnisse auch praktisch zur Anwendung, indem die Teilnehmer zum Beispiel in der Kantine oder in der Gartenpflege des Geländes aushalfen. So haben wir mit diesem Projekt, gepaart mit den Tagen an den Berufskollegs, die duale Ausbildung simuliert“ erklärt Holger Ziegler, betreuender Sozialpädagoge bei der Evangelischen Jugendhilfe.

Einige Teilnehmer haben die Evangelische Jugendhilfe Schweicheln nach Abschluss des Projektes im vergangenen August jedoch nicht verlassen: Die 22-jährige Irakerin Haifa konnte während ihrer Zeit bei der Evangelischen Jugendhilfe so sehr überzeugen, dass sie dort nun in Teilzeit arbeitet. Der Afghane Rahmatulla konnte im Rahmen einer von der Agentur für Arbeit geförderten Maßnahme eine außerbetriebliche Ausbildung in Schweicheln beginnen. Rahmatulla wird zum Tischler ausgebildet und hat im Rahmen des Projekts den Hauptschulabschluss erfolgreich erlangt. Der 20-jährige Rahmatulla erzählt: „Erst wollte ich gerne in einer Autowerkstatt meine Ausbildung machen. Daraus ist leider nichts geworden. Ich habe im Projekt dann aber die Arbeit mit dem Holz kennen gelernt und freue mich jetzt, eine Ausbildung zum Tischler absolvieren zu können.“

Haifa und Rahmatulla sind zwei der Teilnehmer, die ihren Weg gemacht haben. „Natürlich konnten nicht alle Teilnehmer sofort solche Erfolge verzeichnen, das Resultat ist unserer Einschätzung nach aber doch sehr positiv“, bilanziert Frauke Schwietert, Leiterin der Agentur für Arbeit Herford.

Integrationsprojekt am WNB und FLB

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