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Europa im Herzen

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10. EU-Projekttag am FLB

(v.l. Vanessa Löwen, Ulf Kleine-Piening, Dorle Kienecker, Ernst-Wilhelm Spilker, Norbert Burmann, Robert Peter, Uwe Bröking, Elmar Brok, Stefan Schwartze, Dr. Ralf Hell und Lea Rasche) Foto: Büro Schwartze

Wie sieht Europa in Zukunft aus? Welche Auswirkungen hat der Brexit? Was muss getan werden um den Frieden zu erhalten und Europa zukunftsfähig zu machen? Diese Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler am Friedrich-List-Berufskolleg. Zu ihrer Beantwortung waren erfahrene Europapolitiker und Verfechter des europäischen Gedankens im Kreishaus zusammengekommen. Freundlich begrüßt wurden die Gäste sowie die Schülerinnen und Schüler von Norbert Burmann, Dezernent des Kreises Herford.

Uwe Bröking, Pulse of Europe Köln, Elmar Brok, Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU), Dr. Ralf Hell, Mitglied im Rednerdienst der Europäischen Kommission, Robert Peter, Masterstudent „Wirtschaftsmathematik“ an der Universität Bielefeld und Absolvent von „Europa Intensiv“, Stefan Schwartze, heimischer Bundestagsabgeordneter (SPD), standen den Schülerinnen und Schülern in Arbeitsgruppen Rede und Antwort.

Der Abgeordnete des Europäischen Parlaments Elmar Brok stellte die Vorteile aber auch die Herausforderungen von Europa in den Vordergrund. So gehörten innere und äußere Sicherheit, Digitalisierung und Globalisierung sowie Bestandsängste der Bevölkerung und der Klimawandel zu den Herausforderungen, die Nationalstaaten nicht alleine bewältigen könnten. Elmar Brok, seit 38 Jahren Mitglied des Europäischen Parlaments, stellte heraus, dass das Europäische Parlament zu Beginn kaum etwas zu sagen hatte, während es heute gleichberechtigtes Organ neben anderen europäischen Institutionen ist. Als Bespiel für die große Bedeutung der EU fügte er die europäischen Datenschutzregeln an, die jetzt von Facebook als weltweiter Standard übernommen werden.

In der Gesprächsgruppe des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze waren besonders die Fragen nach der Zukunft Europas und dem Brexit interessant.

„Ich mache mir Sorgen um die gemeinsamen Werte innerhalb Europas. Wir erleben ein Erstarken von EU-Gegnern und Populisten. Einige europäische Länder haben Defizite in der Meinungs- und Pressefreiheit oder gefährden die Unabhängigkeit der Justiz. Auch das Wohlstandsgefälle macht mir große Sorge. Wir müssen den Menschen in ihren Ländern eine Perspektive geben“, erklärte Stefan Schwartze.

Robert Peter, Mathematikstudent der Universität Bielefeld, stellte die Initiative „Free Interrail“ für alle 18-Jährigen innerhalb Europas vor, um so die Jugendlichen für Europa zu begeistern und sie anzuregen, sich für Europa zu engagieren.

Auch Schulleiter Ulf Kleine-Piening warb für die europäische Idee: „Eine so lange friedliche Phase in Europa gab es noch nie. Wenn es irgendwo brennt, wird gesprochen und verhandelt. Die Europäische Union steht für freien Handel und den größten gemeinsamen Markt. Sie ist Interessensvertretung und ermöglicht Reisefreiheit. Die EU fördert den Austausch gerade von jungen Leuten“.

Einig waren sich die Podiumsgäste darüber, dass Europa mehr Geld braucht. „Im Koalitionsvertrag haben wir ein dickes Kapitel zu Europa. Hier müssen wir deutlich Druck aufbauen, damit diese Zusagen eingehalten werden“, sagte Schwartze abschließend.

Beitrag: Dorle Kienecker und Ernst-Wilhelm Spilker

Beitrag im Herforder Kreisblatt vom 14. Mai 2018

Europatag-2018-HFKreisblatt-14-05-18.pdf (259,0 KiB)

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