Europa-Medaille für FLB und EGB
von Matthias Menzel
Chance Botschafter-Schule des Europäischen Parlaments zu werden
Das Friedrich-List-Berufskolleg Herford (FLB) und das Erich-Gutenberg-Berufskolleg Bünde (EGB) haben gute Chancen, Botschafterschulen für das Europäische Parlament zu werden.
Der Europaabgeordnete Markus Pieper jedenfalls will sich im Europäischen Parlament dafür einsetzen. Er überreichte jetzt den beiden Berufskollegs des Kreises Herford mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Verwaltung die Europamedaille für ihr bereits seit Jahren gezeigtes Engagement als Europaschule. Die Medaille würdigt ihre „Verdienste um die europäische Einigung“.
FLB-Schulleiter Ulf Kleine-Piening, seine Europa-Verantwortliche Silke Arndt sowie Stefan Kröger und Torsten Klingenberg vom EGB freuten sich bei der Verleihung in Herford über die Auszeichnung. Sie sei ein Signal nach Brüssel, wie groß im Kreis Herford das Interesse an Europa ist.
Pieper nannte Europa-Schulen einen Multiplikator für die europäische Idee: „Ich will Sie ermutigen, weiter zu machen.“
Das Projekt Botschafterschule soll ein europaweites Netzwerk zwischen Schulen aufbauen. Markus Pieper weiß, dass Schülerinnen und Schüler von Botschafterschulen auch zu Besuchen im Europäischen Parlament eingeladen werden.
Hier können sie zum Beispiel in den Rollen von Parlamentariern aus verschiedenen Ländern und politischen Richtungen lernen, wie der Politikbetrieb funktioniert. Die Schulen werden bei eigenen Projekten unterstützt.
Die FLB-Kollegiatinnen Lorena Trippel und Annika Bacdorf sind Hauptdarstellerinnen eines Videos, das für den Bildungsgang „European Studies“ werben soll. Beide haben etwa im Projekt „Nachhaltigkeit“ vor Ort die Umweltprobleme einer spanischen Mittelmeerstadt kennengelernt.
Julia Wieczorek, Pia Sauer, Maija Osterholz und Sina Schwitters vom EGB waren schon in Dublin. Am Wochenende bricht eine Delegation nach Rumänien auf. Als Teil eines Erasmus-Projekts in mehreren Ländern werden mit dortigen Schülern persönliche Schicksale im Ersten Weltkrieg rekonstruiert.
Das einzigartige Friedensprojekt EU sei durch populistische Politiker in Gefahr geraten, die das Glück in Nationalstaaten suchen, heißt es in der Projektbeschreibung. „Sie verdrehen Wahrheiten, schüren Intoleranz und Rassismus und ziehen neuen Grenzzäune“, heißt es weiter. Der Blick auf den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ solle zeigen, wohin solche Politik führen könne.
Ulf Kleine-Piening beklagte, dass als Folge eines Beschlusses der Kultusminister-Konferenz die gymnasialen Bildungsgänge der Berufskollegs in Deutschland, anders als in den Partnerländern, bei neuen Erasmusprojekten durch veränderte Förderbedingungen ins Hintertreffen geraten. Markus Pieper ärgert das und er versprach, dem nachzugehen.
Link zum Zeitungsbericht: https://epaper.nw.de/data/58327/reader/reader.html?social#!preferred/0/package/58327/pub/128174/page/16/content/10989584
Foto: Frank-Michael Kiel-Steinkamp